Als wir 1990 in Deutschland ankamen, hatte ich keine Ahnung von dem was auf uns zukommen würde. Mehr schlecht als recht schloss ich die Realschule ab und begann eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker. Das praktische Arbeiten machte viel mehr Spaß als die Schule und so ging ich im Beruf so richtig auf. Zur gleichen Zeit aber passierte auch auf dem geistlichen Gebiet sehr viel. Ich habe gemerkt, dass Glaube an Gott mehr bedeutet als nur das Besuchen der Kirche. Es sollte nicht nur eine Lebensphilosophie bleiben sonder ein Lebensstil werden. So entschied ich mich nach der Ausbildung eine Bibelschule zu besuchen. Während dieser Zeit hörte ich von einem alten Mann folgende Aussage: „Welches Recht haben wir das Evangelium zwei mal zu hören wenn es Menschen gibt, die diese Möglichkeit noch nie hatten und auch nie haben werden, wenn nicht jemand hingeht und ihnen davon erzählt.“ Das machte Sinn und so begann sich ein Gedanke in meinem Herzen zu formen. Ich wollte etwas mit meinem Leben tun das Ewigkeitswert hat.                                         Mit meiner Freundin fingen wir an um Gottes Führung zu beten und das war dann der Anfang eines neuen Lebensabschnittes. Nach vier Jahren Ausbildung in den USA sind wir 2006 als Missionare nach Papua Neuguinea ausgesandt worden. Dort sind wir zu einem Volk gezogen, dass weit entfernt vom Festland auf einer Insel wohnt. Wir sind gerade dabei ihre Stammessprache und -kultur zu erlernen. Unser Ziel ist es ein Alphabet von ihrer Sprache zu erstellen und ihnen zunächst Lesen und Schreiben beizubringen. Danach möchten wir die Bibel in ihre Sprache übersetzen und sie darin unterrichten.                                                 Mit unseren vier Kindern ist das Leben auf der Insel sehr abenteuerlich. Wir gehen oft Fischen und Tauchen und haben schon so manches gesehen und gegessen. Die Insel ist auch gleichzeitig ein aktiver Vulkan und so haben wir immer ein Auge offen für Erschütterungen und andere Zeichen von Aktivität.                                 Das Leben unter den Einheimischen macht viel Freude, da es mich oft an meine Kindheit in Rumänien erinnert. Das Leben wird einfach gelebt, jeder Tag hat seine Arbeit, aber es wird nicht übertrieben und man hat viel Zeit für Gemeinschaft und zum erzählen. Die Einheimischen haben uns sehr freundlich aufgenommen und unsere Freundschaften werden immer enger.                                                                  Zur Zeit sind wir im Heimaturlaub in Deutschland, können es aber nicht erwarten wieder zurückzufliegen und unseren Platz im Dorf wieder einzunehmen. Das Umziehen sind wir so langsam leid: Rumänien, Deutschland, USA, Papua Neuguinea. Aber da unser Leben sowieso nur eine Wanderschaft ist, freuen wir uns auf den Ort, an dem es kein Umziehen mehr gibt und wo wir dann endlich ZU HAUSE sind.                                                                                                                                                    Thomas Depner